Leer investiert — Zentralkliniker träumen

Erfreu­li­che Nach­rich­ten aus Leer : „Wäh­rend andern­orts die Ver­rin­ge­rung eines Mil­lio­nen­de­fi­zits beju­belt wird, bau­en wir neu mit Geld aus der eige­nen Kas­se“. Mit einem so selbst­be­wuß­ten state­ment  konn­te der Leera­ner Land­rat Groo­te in sei­nem Jah­res­rück­blick 2018 zurecht punk­ten. Sei­ne Bemer­kung macht aber auch deut­lich, wie Poli­tik und Kli­nik­ma­nage­ment  der Nach­bar­krei­se das gesund­heits­po­li­ti­sche Trei­ben im Land­kreis Aurich und in Emden wahr­neh­men : als hilf­lo­ses und plan­lo­ses Stückwerk.

Am Kli­ni­kum Leer fand im Dezem­ber die Grund­stein­le­gung für den Bau einer neu­en Auf­nah­me- und Iso­lier­sta­ti­on statt. Im Jahr 2019 wird in Leer in Ergän­zung zur bestehen­den Inten­siv­sta­ti­on eine sog. Inter­me­dia­te Care-Sta­ti­on (IMC)  ein­ge­rich­tet. Ergän­zend zur bestehen­den Inten­siv­sta­ti­on bie­tet sie  Kapa­zi­tä­ten für die Über­wa­chung und Ver­sor­gung von Inten­siv­pa­ti­en­ten. Außer­dem wird die  Zen­tra­le Not­auf­nah­me um eine zusätz­li­che Auf­nah­me­sta­ti­on ergänzt. Die Erwei­te­rung wird auch eine  Dif­fe­ren­zie­rung der Behand­lung von Not­fall­pa­ti­en­ten nach Dring­lich­keit (Tria­ge) unter­stüt­zen. Das Kli­ni­kum finan­ziert den Aus­bau aus Eigen­mit­teln (geplan­te Kos­ten : 5,7 Mio).

Kurz vor der Eröff­nung (Ostern 2019) steht in Leer der Neu­bau der Kli­nik für psy­cho­so­ma­ti­sche Medi­zin und Psy­cho­the­ra­pie, der im Mai 2017 begon­nen wur­de. Die Sta­ti­on bie­tet  40 Bet­ten und 12 tages­kli­ni­sche Behand­lungs­plät­ze.  An dem mit 11,5 Mio  ver­an­schlag­ten Pro­jekt hat sich das Land NDS mit För­der­mit­teln in Höhe von ins­ge­samt  6,5 Mio beteiligt.

Zur Erin­ne­rung : För­der­an­trä­ge für inves­ti­ve Erwei­te­run­gen und Aus­bau wur­den für AUR/NOR und Emden bekannt­lich seit meh­re­ren Jah­ren nicht mehr  gestellt. Der Traum, „dafür“ am Tag x für eine Zen­tral­kli­nik aus den Vol­len schöp­fen zu kön­nen, zeigt nur die feh­len­den­de Rea­li­täts­tüch­tig­keit unse­rer Kreis­tags-ZK-Gro­ko auf.  Auch im Sozi­al­mi­nis­te­ri­um in Han­no­ver wird sehr genau regis­triert, wel­che Sub­stanz „Zukunfts­kon­zep­te“ aus Aurich und Emden haben. För­der­mit­tel gehen dort hin, wo sich die Poli­tik vor Ort mit qua­li­fi­zier­ten Kon­zep­ten, Manage­ment­kom­pe­tenz und Rücken­de­ckung aus der Bevöl­ke­rung pro­fi­lie­ren kann – in einem durch­aus hef­ti­gen Wett­be­werb der Regio­nen um die Zuschlä­ge. All dies fehlt hier­zu­lan­de. Die Hin­hal­te­po­li­tik der hie­si­gen Poli­tik nach den Bür­ger­ent­schei­den 2017, die Beschrän­kung auf einen schlich­ten Kurs des Ein­spa­rens an den drei Häu­sern, ver­bun­den mit Epp­manns sub­stanz­lo­sen und rein poli­tisch gefärb­ten Prä­sen­ta­tio­nen spricht für sich. Oder kurz gesagt : Nie waren die Mil­lio­nen  wei­ter weg als heute.

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