Landratskandidat Bernd Iken zu Gast beim Förderverein

Der Bewer­ber um das Amt des Land­ra­tes, Bernd Iken (re, im Bild)  war der Ein­la­dung des För­der­ver­eins der UEK am Stand­ort Nor­den e.V. gefolgt und stell­te sich in Nor­den Bür­gern und Ver­eins­mit­glie­dern vor.

Bernd Iken spricht sich für den Fort­be­stand der zwei Kli­ni­ken in Aurich und Nor­den aus und kommt damit den Wün­schen und Vor­stel­lun­gen der Ver­eins­mit­glie­der ent­ge­gen. Bei fast 2 Mil­lio­nen jähr­li­chen Urlau­ber­über­nach­tun­gen und der Alters­struk­tur in der Küs­ten­re­gi­on, so Iken, sei eine Ver­le­gung der Kli­nik von der Küs­te bzw. von den Mit­tel­zen­tren ins Hin­ter­land auf die grü­ne Wie­se äußerst kon­tra­pro­duk­tiv, sowohl unter wirt­schaft­li­chen als auch unter sozia­len Gesichts­punk­ten. Beden­ke man noch den ange­streb­ten Weg­fall der Kli­nik in Emden, kom­me es gleich an drei Stand­or­ten zu wirt­schaft­li­chen Ver­lus­ten, die ein ein­zi­ger Stand­ort im Nir­gend­wo nicht auf­fan­gen könne.

Iken sieht in einer Schlie­ßung der Kli­ni­ken in Aurich und Nor­den einen Wider­spruch zu dem vom Kreis­tag selbst beschlos­se­nen regio­na­len Raum­ord­nungs­pro­gramm. Zu einem Mit­tel­zen­trum, wie es die Städ­te Aurich und Nor­den sind, gehö­re danach zwin­gend auch das Vor­hal­ten eines Krankenhauses.

In Abgren­zung zu den der­zei­ti­gen Ent­schei­dungs­trä­gern sehe er sich als Land­rat stär­ker allen Bür­gern im Kreis ver­pflich­tet und lege Wert auf mehr direk­te Abstim­mung mit Ein­woh­nern und Poli­tik in der Nor­der Regi­on. Über ein fes­tes Büro in Nor­den sol­le der Land­rat auch hier prä­sent sein.  Deut­lich wur­de ein Poli­tik­ver­ständ­nis erkenn­bar, das sich von Wer­ten wie Trans­pa­renz und offe­ner Kom­mu­ni­ka­ti­on lei­ten lässt. Iken sieht Poli­tik im Sin­ne „ost­frie­si­sche Hei­mat­ver­bun­den­heit“; tra­dier­ten Wer­ten wie Anstän­dig­keit, Auf­rich­tig­keit, Ver­läss­lich­keit und Soli­da­ri­tät verpflichtet.

Die­ses „ost­frie­si­sche Den­ken“, das sich auch der geo­gra­phi­schen Lage bewusst sei, ver­mis­se er eben­so im Hin­blick auf die Ziel­lö­sun­gen für die medi­zi­ni­sche Ver­sor­gung. Statt einer Kon­kur­renz der Stand­or­te und zum Aus­bau von Wett­be­werbs­vor­tei­len gegen umlie­gen­de Klin­ken müs­se es zu mehr Koope­ra­tio­nen zwi­schen den Land­krei­sen und dar­über auch ihren Kli­ni­ken kom­men. Er erin­ner­te dar­an, dass die UEK – so wie sie es auf ihrer Home­page zu recht beschrei­be —  eine gute medi­zi­ni­sche Ver­sor­gung siche­re und dies auch zukünf­tig leis­ten kön­ne. Dazu müs­se kei­ne „Zen­tra­li­sie­rung“, weg von den Men­schen, umge­setzt wer­den, für die die Leis­tun­gen bereit­zu­stel­len sind.

Als lang­jäh­ri­ger Exper­te im Finanz­we­sen der öffent­li­chen Ver­wal­tung sieht Iken es kri­tisch, dass der Öffent­lich­keit die Pro­ble­me hin­sicht­lich der Finan­zie­rung die­ses Groß­pro­jek­tes ver­schwie­gen wer­den. Die immer wie­der genann­te Inves­ti­ti­ons­sum­me für einen Neu­bau beruht auf einem Bei­spiel aus einem Kli­nik­bau in Süd­deutsch­land. Sie wur­den nie im Detail auf­ge­schlüs­selt und nach­voll­zieh­bar aus­ge­wie­sen und ent­spricht auch nicht mehr heu­ti­gen Wer­ten. Der gesam­te Bereich der Kos­ten für die Erstel­lung einer not­wen­di­gen und ange­mes­se­nen Infra­struk­tur ist nicht enthalten

Die Alter­na­ti­ve, die Kli­ni­ken über meh­re­re Stu­fen in Teil­ab­schnit­ten zu moder­ni­sie­ren, wäre hin­ge­gen deut­lich über­sicht­li­cher und ein­fa­cher finan­zier­bar. Bei den Zuhö­rern wur­de die Befürch­tung bestärkt, dass man mit der Inkauf­nah­me der (erheb­li­chen) Erhö­hung des vor­han­de­nen Schul­den­bergs und dem damit ver­bun­de­nen erhöh­ten Risi­ko des Zusteu­erns auf eine Insol­venz mit­tel­fris­tig auch einer Pri­va­ti­sie­rung Vor­schub leis­ten wolle.

Dass bei den zustän­di­gen Stel­len in Han­no­ver bis heu­te kei­ne fun­dier­ten Pla­nungs­un­ter­la­gen vor­lie­gen, konn­te Iken auf­grund sei­ner dor­ti­gen Nach­fra­ge bestä­ti­gen. Man müs­se Berech­nun­gen und Zah­len sehen, die auch ent­spre­chend begrün­det und erklärt sein müs­sen, bevor in die Ent­schei­dung über Lan­des­för­der­mit­tel für einen Neu­bau ein­ge­stie­gen wer­den kön­ne. Der För­der­ver­ein sah sich durch die­se Infor­ma­tio­nen dar­in bestä­tigt, dass nach der Her­aus­nah­me der Zen­tral­kli­nik aus dem Kran­ken­haus­plan NDS durch das Sozi­al­mi­nis­te­ri­um kei­ne ent­schei­dungs­rei­fen Kon­zep­te in Han­no­ver vor­lie­gen und dass alle bis­lang in den Gre­mi­en und in der Öffent­lich­keit ver­lau­te­ten Zah­len hin­sicht­lich Inves­ti­ti­ons­kos­ten und För­de­rungs­hö­he ledig­lich auf opti­mis­ti­schen Annah­men beru­hen. Mit die­sen Annah­men, so der För­der­ver­ein, wol­le man mög­li­che Alter­na­tiv­lö­sun­gen schlecht reden und letzt­lich von den Ver­säum­nis­sen bei der   Ent­wick­lung der bestehen­den Häu­ser durch das Aus­sit­zen des Bür­ger­ent­scheids ablenken.

Ins­ge­samt konn­te Iken die Zuhö­rer beim Run­den Tisch des För­der­ver­eins mit sei­nen Vor­stel­lun­gen von der Aus­übung eines Amtes als Land­rat durch­aus über­zeu­gen und sei­ne wei­te­ren Argu­men­te, die gegen den Neu­bau einer Kli­nik als Ersatz für die bestehen­den Kran­ken­häu­ser in Aurich, Nor­den und Emden spre­chen, gin­gen kon­form mit den Auf­fas­sun­gen des För­der­ver­eins von einer guten medi­zi­ni­schen Ver­sor­gung der Bevöl­ke­rung in Ostfriesland.

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