Info-Veranstaltung mit Prof. Wehkamp in Norden : EIN Zentralklinikum an DREI Standorten — wie es andere erfolgreich machen

Von wegen “alter­na­tiv­los”.. Selbst­ver­ständ­lich geht Zen­tra­li­sie­rung und moder­ne Medi­zin in länd­li­chen Regio­nen auch anders — näm­lich mit Erhal­ten der Kli­nik­stand­or­te und der dar­an gebun­de­nen ärzt­li­chen Infra­struk­tur in klei­ne­ren Städ­ten. Wie machen die das?  Der För­der­ver­ein lädt ein zur Infor­ma­ti­ons­ver­an­stal­tung mit Diskussion :

EIN Zen­tral­kli­ni­kum an DREI Standorten — 

wie es ande­re machen und Erfolg haben“

Refe­rent : Prof. Karl Weh­kamp, Bremen

Mon­tag, den 14.Oktober um  19 Uhr im Mit­tel­haus in Norden

 

In der öffent­li­chen Dis­kus­si­on um die Zukunft der sta­tio­nä­ren Ver­sor­gung in Deutsch­land haben sich in den ver­gan­ge­nen Mona­ten Gesund­heits­öko­no­men zu Wort gemel­det, die einen mas­si­ven Abbau von Kran­ken­häu­sern for­dern. Dabei bestrei­ten sie ins­be­son­de­re klei­ne­ren Kli­ni­ken die Exis­tenz­be­rech­ti­gung. Auch im Rah­men von Exper­ten­gre­mi­en der Bun­des­län­der (Enquete­kom­mis­si­on NDS, NRW..), in denen es um die Vor­be­rei­tung zukünf­ti­ger Struk­tu­ren der medi­zi­ni­schen Ver­sor­gung geht,  sind Ver­fech­ter die­ses Kur­ses der­zeit über­all prä­sent. Gegen Bestre­bun­gen, die gesam­te Steue­rung der sta­tio­nä­ren  Ver­sor­gung aus­schließ­lich dem wirt­schaft­li­chen Erfolg der Kli­ni­ken im Wett­be­werb um Fall­zah­len zu über­las­sen, regt sich jedoch zuneh­mend Wider­stand. Eine so ver­stan­de­ne Zen­tra­li­sie­rung und Moder­ni­sie­rung gefähr­det die Daseins­vor­sor­ge – mit Kahl­schlä­gen, so wie sie auch bei uns in Vor­be­rei­tung sind, hängt man Städ­te und länd­li­che Regio­nen  von einer ange­mes­se­nen Grund- und Regel­ver­sor­gung ab. Wer sug­ge­riert, nach dem Schlie­ßen von Kran­ken­häu­sern habe die fach­ärzt­li­che Ver­sor­gung und die Not­fall­ver­sor­gung in den Mit­tel­zen­tren noch eine Zukunft, der täuscht die Patienten.

Ärz­te­ver­tre­ter, Poli­tik und betrof­fe­ne Bür­ger for­dern statt­des­sen ein dif­fe­ren­zier­tes Vor­ge­hen bei der  Moder­ni­sie­rung und Zen­tra­li­sie­rung von Kran­ken­häu­sern. Es wird immer mehr deut­lich, daß  je nach regio­na­ler Lage und gesam­ter bestehen­der medi­zi­ni­scher Infra­struk­tur unter­schied­li­che Lösun­gen für die Erhal­tung einer guten  Ver­sor­gung der Pati­en­ten erfor­der­lich sind. Und daß es die Poli­tik vor Ort ist, die dazu kla­re gesund­heits­po­li­ti­sche Ziel­vor­ga­ben ent­wi­ckeln und auf Lan­des- und Bun­des­ebe­ne ver­fech­ten muß, will man nicht als „Gesund­heits­stand­ort“ abge­hängt werden.

Wie gehen ande­re kom­mu­na­le Trä­ger mit ähn­li­chen Vor­aus­set­zun­gen mit die­ser Lage um ? Gibt es Wege, eine Zen­tra­li­sie­rung auch ohne eine exis­ten­zi­el­le Gefähr­dung des Kli­nik­be­trie­bes an den bis­he­ri­gen Stand­or­ten hin­zu­be­kom­men – und das auch noch unter der (Min­dest-) Vor­ga­be der schwar­zen Null ?  Gibt es einen „zeit­ge­mä­ßen“  stra­te­gi­schen Ansatz zur Bün­de­lung von medi­zi­ni­schen Ange­bo­ten, der sich auch der Siche­rung und Moder­ni­sie­rung bestehen­der wohn­ort­na­her Kran­ken­häu­ser ver­pflich­tet weiß – und damit erfolg­reich ist ?

Ein Exper­te zu die­sen Fra­gen ist der Gesund­heits­wis­sen­schaft­ler Prof. Karl Weh­kamp,  bekannt u.a. durch sei­ne Stu­die “Medi­zin zwi­schen Pati­en­ten­wohl und Öko­no­mi­sie­rung”, den Film “Der markt­ge­rech­te Pati­ent” und den STERN-Ärz­te­ap­pell. Er war lan­ge Zeit Vor­stands­mit­glied der Aka­de­mie für Ethik in der Medi­zin und lehr­te in Bre­men und Ham­burg. Als Bera­ter hat er Kran­ken­häu­ser und Kli­nik­ver­bün­de von innen ken­nen­ge­lernt, die vor ähn­li­chen  Her­aus­for­de­run­gen ste­hen wie UEK und HSK.

Der För­der­ver­ein hat ihn gebe­ten, ein­mal im Detail über ein Bei­spiel für eine zen­tra­li­sier­te Lösung mit drei Stand­or­ten zu berich­ten. Kon­kret geht es um die Donau-Isar-Kli­ni­ken in Deg­gen­dorf, Din­gol­fing und Land­au an der Isar (Bay­ern), einen wirt­schaft­lich erfolg­reich arbei­ten­den Ver­bund drei­er Kli­ni­ken in öffent­li­cher Trä­ger­schaft im länd­li­chen Raum. Hin­sicht­lich Lage, Ein­woh­ner- und Fall­zah­len ist die Regi­on ver­gleich­bar mit der unse­ren, wobei die drei Kom­mu­nen deut­lich klei­ner sind als unse­re drei Mit­tel Mit­tel­zen­tren. Prof. Weh­kamp wird über die Kri­te­ri­en und die Pra­xis der Ver­tei­lung der Abtei­lun­gen auf die drei Stand­or­te berich­ten und das Geschäfts­mo­dell erläutern.

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