Kürzungen an der UEK Norden : Förderverein kritisiert irreführende Erklärungen der Trägergesellschaft

In der Sitzung des Aurich­er Kreistags am 30.09. berichtete der Sprech­er der Geschäfts­führung  Kliniken Aurich/Emden/Norden, Claus Epp­mann, den Abge­ord­neten zur Sit­u­a­tion der Kliniken. Dabei ging es speziell um Kri­tikpunk­te und offene Fra­gen in punc­to Organ­i­sa­tion der beste­hen­den Kliniken, die im Rah­men des Gutacht­ens zur Imp­faf­färe  an die Trägerge­sellschaft adressiert wor­den waren.

Die lokalen Zeitun­gen berichteten aus­führlich zu den Aus­sagen Epp­manns. Speziell zur Sit­u­a­tion der UEK Nor­den war in der OZ zu lesen :“Der Klinikchef trat Gerücht­en ent­ge­gen, wonach am Klinik­stan­dort  Nor­den das medi­zinis­che Ange­bot herun­terge­fahren wer­den solle”. Die ON schrieb : “(..) betonte Epp­mann (..), daß die Leis­tun­gen im Norder Kranken­haus keines­fall mit Vor­satz herun­terge­fahren wür­den, auch wenn die Fal­lzahlen in eini­gen Bere­ichen sinken. Vielmehr wollen man dort sog­ar noch einige Schw­er­punk­te auf­bauen, etwa in der Altersmedizin..” 

Der schrit­tweise Abbau des Norder Haus­es ist keineswegs ein (böswilliges?) “Gerücht” in Bezug auf zukün­ftige, erst noch bevorste­hende Pläne der Trägerge­sellschaft. Er ist vielmehr ein bere­its seit Jahren prak­tisch umge­set­zter Prozess zu Las­ten von Patien­ten und  Mitar­beit­ern, für den die Trägerge­sellschaft Rück­endeck­ung durch ihre poli­tis­chen Auf­tragge­ber bekom­men hat und bekommt. Der Fördervere­in hat den Fort­gang dieses höchst realen Abbaus von Grund- und Regelver­sorgungsleis­tun­gen und seine Auswirkun­gen in vie­len  Stel­lung­nah­men beschrieben und kritisiert. 

Epp­manns “Berichter­stat­tung” im Kreistag ließ ein­mal mehr das längst über­fäl­lige nüchterne und sach­liche “Bericht­en” und Vorstellen belast­bar­er Konzepte zur Ange­botssicherung in den kom­menden Jahren ver­mis­sen. Stattdessen beschränk­te er sich erneut auf das Schönre­den eines des­o­lat­en Kurs­es —  und auf das Zerre­den jeglich­er Kri­tik daran.

Zu den Ein­las­sun­gen der Trägerge­sellschaft hat der Fördervere­in die nach­fol­gende Presseerk­lärung veröf­fentlicht.

PS der Redak­tion /21.10.2021 — Bitte dazu auch um Beach­tung des unten ange­fügten Nach­trags zur Lage der Weit­er­bil­dung an den bei­den UEK-Kliniken! 

 

Kürzun­gen an der UEK Nor­den : Fördervere­in kri­tisiert Stel­lung­nahme der Trägergesellschaft

 

In der Ver­samm­lung des „Fördervere­ins für die UEK Nor­den“ am 05.10.21 herrschte Unver­ständ­nis über die Äußerun­gen der Trägerge­sellschaft im Ost­friesis­chen Kuri­er vom 01.10.21: Herr Epp­mann behauptete dort unter anderem, der Aus­bau der UEK Nor­den bleibe auf der Agen­da und „wir stellen den Stan­dort nicht infrage“.

Nach den Infor­ma­tio­nen des Fördervere­ins ist das Gegen­teil der Fall. „Durch das Wegloben von Dr. Ray­tarows­ki von Nor­den nach Aurich hat das Kranken­haus in Nor­den die volle Weit­er­bil­dungser­mäch­ti­gung im Fachge­bi­et der Inneren Medi­zin ver­loren. Damit ist für die näch­sten Jahre ein Qual­itätsver­lust in der Inneren Abteilung zu erwarten, denn das Kranken­haus wird damit deut­lich an Attrak­tiv­ität für Assis­ten­zärzte ver­lieren“ sagte der 1. Vor­sitzende Dr. Axel Schön­ian. Außer­dem seien weit­ere drastis­che Kürzun­gen in den Labor­leis­tun­gen geplant.

Der Fördervere­in hat­te vor den Kreistagswahlen die Spitzenkan­di­dat­en im Altkreis Nor­den zu der The­matik informiert und befragt. Im Ost­friesis­chen Kuri­er vom 04.09.21 hat­te der Fördervere­in die Leser über die Kürzun­gen informiert.

Das Kranken­haus Nor­den wird von der Trägerge­sellschaft weit­er kon­trol­liert vor die Wand gefahren. Bei dem fort­ge­set­zten schle­ichen­den Abbau ist es sehr fraglich, ob unser Kranken­haus mit der internistis­chen und chirur­gis­chen Grund­ver­sorgung noch bis zur Eröff­nung der geplanten Zen­tralk­linik durch­hält“ meinte Dr. Neu­mann-Schön­wet­ter. Dabei sei bish­er kein Lan­deszuschuss offiziell zuge­sagt, seien die öffentlichen Kassen durch die Coro­na-Krise belastet und wür­den die Baukosten wegen Nach­frage und Rohstoff­man­gel ständig steigen.

Dass – wie von Her­rn Epp­mann behauptet — „in die Qual­ität des Ange­botes der Bestand­shäuser investiert werde“ stimme in den rel­e­van­ten Punk­ten nicht. Das Gegen­teil sei der Fall.

Die angekündigte Erweiterung im Kranken­haus Nor­den um Altersmedi­zin und „Aufw­er­tung“ der Pal­lia­tivmedi­zin kön­nen die schw­eren Ein­bußen in der Grund­ver­sorgung mit Inner­er Medi­zin und Chirurgie nicht ersetzen.

Nach Erken­nt­nis des Fördervere­ins sinkt die Patien­ten­zufrieden­heit mit dem Kranken­haus Nor­den als Folge der langjähri­gen Kürzun­gen durch den Land­kreis Aurich und die Trägerge­sellschaft in den let­zten Jahren. Wie in dem bun­desweit­en Kranken­haus­be­w­er­tungsportal „Weisse Liste“ nachzule­sen ist, sei die Zufrieden­heit mit den Kranken­häusern in Nor­den und auch Aurich unterdurchschnittlich.

Wir sind davon begeis­tert, mit welchem Elan die Mitar­beit­er im Kranken­haus sich trotz aller bish­er durchge­führten Kürzun­gen um die Patien­ten­ver­sorgung küm­mern. Das Man­age­ment macht es Ihnen zunehmend schw­er, ihren Beruf mit Begeis­terung auszufüllen“ sagte die ehe­ma­lige Sta­tion­sleitung Han­na Hagen.

Der Fördervere­in der UEK am Stan­dort Nor­den fordert ins­beson­dere die Kreistagsab­ge­ord­neten aus dem Altkreis Nor­den auf, sich selb­st im Kranken­haus Nor­den über die Sit­u­a­tion zu informieren.

Der Vor­stand sagte übere­in­stim­mend: „Wir erleben einen Abbau im Kranken­haus Nor­den und keinen Aus­bau – wie die Trägerge­sellschaft behauptet. Wir laden die Poli­tik­er ein, mit uns ins Kranken­haus Nor­den zu gehen und zu erfahren, ob die Trägerge­sellschaft an Real­itätsver­lust lei­det oder der Förderverein!“

21.10.2021 Aktueller Nach­trag der Redak­tion  : In den ON vom 16.10.21 äußerte sich Epp­mann zu der in Nor­den aufgegebe­nen Weit­er­bil­dungser­mäch­ti­gung durch die Ver­set­zung von Dr. Ray­tarows­ki wie fol­gt :“ Auf die Weit­er­bil­dungser­mäch­ti­gung für die all­ge­meine Innere Medi­zin habe der Wech­sel aber keine Auswirkung (..) An der UEK Nor­den werde die Weit­er­bil­dung durch den Che­farzt der Inneren Medi­zin, Prof. Ste­fan Peters, fort­ge­führt.“  Abge­se­hen davon, daß dessen Weit­er­bil­dungser­mäch­ti­gung bis­lang nur vor­läu­fig erteilt wurde, bleibt es Fakt, daß die Weit­er­bil­dung für den Bere­ich „Innere Medi­zin und Gas­troen­terolo­gie“  durch den Wech­sel von Dr. Ray­tarows­ki  nach Aurich für Nor­den ver­lorenge­gan­gen ist. Eine Gegenüber­stel­lung der bei­den hier beige­fügten Über­sicht­en mit den derzeit­ig erteil­ten Weit­er­bil­dungser­mäch­ti­gun­gen an den bei­den UEK-Kliniken macht vielle­icht am Ehesten  deut­lich, wie es um das The­ma „Stärkung der Attrak­tiv­ität des Klinik­stan­dorts für Nach­wuchsmedi­zin­er“ in Bezug auf Nor­den aussieht:

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